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Nachbericht zum Online-Pflegescout-Workshop am 02. Februar 2022

Am Mittwoch des 02. Februar 2022 haben sich 21 Teilnehmende aus 10 Unternehmen mit dem Kompetenzzentrum Frau & Beruf Bonn/Rhein-Sieg und der Referentin Frau Held, im virtuellen Workshop-Raum getroffen.

Von 10:00 – 14:00 Uhr erläuterte Frau Dipl. Ing. Regina Held, Geschäftsstellenleitung des Verbundes für Unternehmen und Familie e.V. den Teilnehmenden die Wichtigkeit das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Betrieben zu thematisieren.

Nach einer kurzen Begrüßung der Referentin und der Teilnehmenden seitens des Kompetenzzentrums Frau & Beruf, begann auch schon der Vortrag von Frau Held.

Sie erläuterte, wie umfangreich und langjährig eine Pflegesituation werden kann und veranschaulichte den Personalleitern und Geschäftsführenden Teilnehmenden, wie wichtig es ist, Verständnis zu schaffen für eine solche Situation in Ihren Unternehmen. Anhand von aktuellen Zahlen verdeutlichte Frau Held, wie häufig gerade Frauen von dieser Mehrfachbelastung betroffen sind und machte deutlich, dass es sowohl im Interesse der Erwerbsbiografie der Betroffenen, als auch im Interesse des Unternehmens liegt, die Arbeitskraft der pflegenden Person zu erhalten und ihr ausreichend Unterstützung zukommen zu lassen.

Schon vor der Mittagspause ging Frau Held in die Praxis über und erläuterte kleinschrittig, welches die ersten Schritte sind, beim Eintreten der Pflegesituation.

Sie veranschaulichte, dass es schon vor dem Eintreten der Pflegesituation einiges zu regeln gibt, wie das Niederschreiben einer Vollmacht, die Einstufung in einen Pflegegrad, der zu betreuenden Person und das Sammeln aller wichtiger Unterlagen an einem Ort.

Die Aufgabe der Unternehmen sieht Frau Held hierbei darin, das Personal darauf aufmerksam zu machen, dass eine solche Situation jeden betreffen kann und Informationen bereitzustellen, die vor und während der Pflege wichtig sind.

Nach einer Mittagspause trafen sich alle Teilnehmenden wieder im virtuellen Raum und nun ging Frau Held darauf ein, was eigentlich Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Pflege bedeutet. Hier zeigte sie auf, dass das Prinzip eigentlich sehr einfach sei, denn das Ziel sollte sein, dass der Arbeitnehmende während seiner Arbeitszeit den Kopf frei habe für seine Arbeit und zu Hause den Kopf frei habe für seine Familie. Gelingen kann dies nur, wenn in beiden Betätigungsfeldern eine gute Organisation herrscht, diese Person also in beiden Bereichen ersetzbar ist. Und hierbei kann der Arbeitgebende, durch gute interne Kommunikation z.B. Unterstützung leisten.

Frau Held verwies darauf, dass eine Vereinbarkeit erst dann gelungen ist, wenn sie die wirtschaftliche Situation der pflegenden Person erhält, die berufliche Entwicklung fördert, die Zufriedenheit steigert und die Berufstätigkeit der Lebensschwerpunkt bleibt.

Sie verdeutlichte an welchen Schrauben der Arbeitgebende drehen kann, z.B. Arbeitszeiten und Arbeitsort um der pflegenden Person zu helfen.

Sie gab ausführliche Informationen zu gesetzlichen Regelungen des Pflegezeitgesetzes und des Familienpflegezeitgesetzes und erläuterte die befristeten Neuregelungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Anhand von persönlichen Erfahrungsberichten und Erfahrungen aus ihrer langjährigen beratenden Tätigkeit gab sie best practice Beispiele und unterstrich die Bedeutung des Erhaltens der physischen und psychischen Gesundheit der pflegenden Person. Hierbei verwies sie nochmals auf die Eigenverantwortung des Arbeitnehmenden, aber auch deutlich auf die Verantwortung und Möglichkeiten des Arbeitgebenden.

Sie gab Hinweise zu vielfältigen Informations- und Beratungsstellen, intern und extern und verwies auf die Bedeutung von Angehörigengruppen.

Kurz vor dem Ende des Workshops kam nochmals Frau Krack, Mitarbeitende des Kompetenzzentrums Frau & Beruf Bonn/Rhein-Sieg, zu Wort, die den Inhalt und die Aufgabe des zu versenden Pflegescout-Koffers erläuterte.

Schließlich unterstrich Frau Held, dass kein Unternehmen zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege bei null anfange, denn jedes Unternehmen habe Betroffene unter den Arbeitsnehmenden, diese Expertise und Erfahrung gilt es zu nutzen.

Sie zeigte die Bedeutung der Vorbildfunktion von Führungskräfte auf und verwies auf die Aufgabe von Kolleginnen und Kollegen, die oftmals erste Ansprechperson sind.

Frau Held ermutigte die Unternehmen das Thema Pflege mehr in den Fokus zu rücken und den Wert von pflegenden Arbeitnehmenden zu anzuerkennen.

Der Workshop wurde belebt durch zahlreiche Zwischenfragen, auf die die Referentin ausführlich einging. Alle Beteiligten waren sehr zufrieden und dankbar für diese ausführlichen Informationen und Hinweise und freuen sich auf den Pflegescout-Koffer des Kompetenzzentrums Frau & Beruf Bonn/Rhein-Sieg.

Zum Ende hin verwies Frau Krack noch mal auf das Netzwerk der familienbewussten Unternehmen Bonn/Rhein-Sieg und lud interessierte Unternehmen zum anstehenden Netzwerktreffen am 09.02.2022 ein.

 

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