Freiräume ermöglichen

Flexible Arbeitszeitgestaltung

Flexible Arbeitszeiten helfen Müttern und Vätern dabei, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Aber auch Beschäftigte ohne Kinder möchten Job und Privatleben in ein gutes Verhältnis zu bringen. Wenn Unternehmen diesen Bedürfnissen entgegenkommen, profitieren sie von mehr Motivation, Loyalität und Engagement. Und weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrem Unternehmen gerne verbunden bleiben, sparen Betriebe Kosten für Personalgewinnung und -einarbeitung.

Gerade eine flexible Arbeitszeitgestaltung erleichtert die Rückkehr aus der Elternzeit. Ein wichtiger Beitrag, um die berufliche Situation von Frauen zu verbessern und wichtiges Know-how im Unternehmen zu halten. Bei flexibler Arbeitszeitgestaltung können Unternehmen Beschäftigte zudem flexibler einsetzen – zum Beispiel bei saisonalen Schwankungen oder längeren Öffnungszeiten.

Die wichtigsten Modelle

  • Teilzeit: Die Arbeitszeit reduziert sich auf eine bestimmte Stundenzahl. Für das Unternehmen einfach umzusetzen. Die Arbeitszeiten können festgelegt oder alternativ variabel eingeteilt werden. Je nach Modell reduzieren die Beschäftigten ihre Arbeitszeit pro Tag – oder sie haben ganze Tage frei, an anderen arbeiten sie ganztags.
  • Abgestufte Teilzeit: Die wöchentliche Arbeitszeit erhöht sich schrittweise. Das erleichtert zum Beispiel den Wiedereinstieg nach der Elternzeit.
  • Gleitzeit: Die Wochenarbeitszeit steht fest. Die Beschäftigten entscheiden in Abstimmung mit dem Team, wann sie kommen. Zu Kernzeiten sind sie anwesend.
  • Jobsharing: Zwei Beschäftigte teilen sich eine Stelle. Die Voraussetzung: Beide stimmen sich eng miteinander ab.
  • Arbeitszeitkonten: Auf Basis der durchschnittlichen Wochenstundenzahl der Beschäftigten wird die Stundenzahl ermittelt, die innerhalb eines Jahres im Betrieb geleistet werden muss. Daraufhin können die Beschäftigten pro Woche mehr oder weniger arbeiten. Auf Jahreszeitkonten wird die Zeit gesammelt. Die monatliche Bezahlung bleibt konstant, unabhängig von den tatsächlich geleisteten Stunden. Arbeitszeitkonten können Unternehmen dabei helfen saisonale Schwankungen auszugleichen, durch flexible Mehrarbeit lukrative Aufträge zu erhalten oder bei Phasen geringer Auslastung Entlassungen zu vermeiden. Beschäftigte nutzen Arbeitszeitkonten für ein Sabbatical oder den vorgezogenen Ruhestand.

Auch kleine Schritte bewegen viel

Flexible Arbeitszeitmodelle sind nicht überall einfach umzusetzen. Ist Ihr Unternehmen auf Schichtdienst angewiesen, wie im produzierenden Gewerbe, in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen? Dann können auch kleinere Maßnahmen viel bewirken. Mit Gleitzeitkorridoren von 15 Minuten vor und nach der Schicht können Sie es Beschäftigen erleichtern, ihre Kinder zur Betreuung zu bringen oder pflegebedürftige Angehörige zu versorgen.

Gut genutzte Pausen

Pausen finden statt. Nur wann und wie lange? Mit flexiblen Pausen können Beschäftigte selbst entscheiden, wann sie die Arbeit ruhen lassen. So können sie pflegebedürftige Angehörige in der Mittagspause mit Essen versorgen oder zum Arzt begleiten.

Illustration im Header: Marie Jacobi